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Bidirektional ladende Elektroautos

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Bidirektional ladende Elektroautos

Electric vehicle charging at a home charging station in the evening, representing the convenience of home-based charging solutions and the integration of sustainable living practices in Switzerland

Versuch mit bidirektional ladenden Elektroautos

Ab September 2022 stehen bidirektional ladende Serien-Elektroautosan an rund 40 Mobility-Standorten schweizweit im Einsatz.

Foto: Mobility Genossenschaft

Elektroautos sollen in Zukunft bidirektional laden können – also Energie ins Stromnetz zurückspeisen, wenn sie nicht gefahren werden. Um Elektroautos für die Stabilisierung der Stromnetze zu nutzen, starten sieben Unternehmen - darunter viele Swiss eMobility Mitglieder - mit «V2X Suisse» ab September 2022 einen grossflächigen Test. Während eines Jahres stehen 50 bidirektional ladende Serien-Elektroautos («Honda e») an rund 40 Mobility-Standorten in der ganzen Schweiz im Einsatz. 

Immer mehr Elektrofahrzeuge sind auf dem Schweizer Markt. Was gut für die Umwelt ist, kann Herausforderungen im Stromverbrauch und in der Netzstabilität mit sich bringen. Das neu lancierte Projekt «V2X Suisse» will hierfür mit vereinten Kräften Lösungen finden. Mobilitätsanbieter (Mobility), Automobilhersteller (Honda R&D Europe und Honda Motor Europe), Software-Entwickler (sun2wheel), Ladestationen-Entwickler (EVTEC), Aggregatoren (tiko), Flexibilitätsabnehmer und Wissenschaft (novatlantis, in Zusammenarbeit mit der ETH) arbeiten Hand in Hand. Das Projekt wird durch das Pilot- und Demonstrationsprogramm des Bundesamts für Energie (BFE) unterstützt.

«Gemeinsam werden wir bidirektional ladende Autos rasch auf die Strasse bringen und so dringend benötigte Erfahrungen sammeln können», erklärt Marco Piffaretti, Projektleiter von «V2X Suisse» und Elektromobilitätsexperte bei Mobility. Denn noch gäbe es hierzulande kaum Praxiswissen, was die technischen, regulatorischen und organisatorischen Herausforderungen von bidirektionalem Laden betreffe. «Wir gehen mit unseren Partnern im Projekt als Pioniere voran und werden Resultate liefern, die dieser Technologie in der Schweiz und darüber hinaus einen Schub verleihen werden.»

Test mit Mobility-Elektroautos

Bis September 2022 laufen die gemeinsamen Vorbereitungen, ab dann sind während eines Jahres 50 «Honda e» an rund 40 Mobility-Standorten schweizweit im Einsatz. Erstmals stehen damit bidirektional ladende Serien-Elektroautos flächendeckend im Einsatz und können unter unterschiedlichen Bedingungen, von ländlich bis urban, getestet werden. Die Perspektive sieht dabei vielversprechend aus: Wird ein bidirektionales Elektroauto nicht gefahren, kann es bis zu 20 Kilowatt Leistung zurück ins Stromnetz speisen. Gerechnet auf die gesamte Carsharing-Flotte von Mobility würden das 60 Megawatt ausmachen – eine grössere Leistung, als sie beispielsweise das Tessiner Pumpspeicherkraftwerk Peccia bereitstellen kann. Diese elektrische Regeleistung wird helfen, das Stromnetz zu stabilisieren, Engpässe im Verteilnetz zu minimieren und teure Netzausbauten im Verteilnetz zu verhindern, zu verringern oder zu verzögern. 

Ehrgeizige Ziele

«V2X Suisse» setzt sich bis zum Projektabschluss Ende 2023 eine hohe Messlatte: 

  1. Erstens soll ausgelotet werden, wie diese Technologie das Stromnetz stabilisieren kann und wie Standorte mit Photovoltaik-Anlagen ihren Eigenverbrauch optimieren können. 

  2. Zweitens will man das betriebswirtschaftliche Potenzial von bidirektionalen Fahrzeugen in der Schweiz untersuchen. 

  3. Drittens soll der Wettbewerb zwischen den potentiellen Flexibilitätsabnehmenden (Swissgrid, Verteilnetzbetreiber und Zusammenschluss zum Eigenverbrauch) getestet werden.

«V2X Suisse»: Technische Details

«V2X Suisse» operiert in der ganzen Schweiz und damit unter unterschiedlichen Bedingungen. Rund 40 Standorte werden mit total 50 Honda e Mobility-Elektroautos bidirektional bis max. +/- 20kW ausgerüstet. Es kommen zwei verschiedene Arten von Ladestationen zum Einsatz: Einerseits spezifisch für dieses Projekt entwickelte, bidirektionale DC-Ladestationen von EVTEC mit doppeltem und kombinierbarem CCS (Combined Charging System) Ausgang, andererseits bidirektionale Honda Power Manager DC-Ladestationen mit einfachem CCS-Ausgang. Beide sind mit Rundsteuerempfängern für die Verteilnetzbetreiber sowie mit einer digitalen Schnittstelle ausgestattet. Hierfür braucht es die Entwicklung einer Cloud-to-Cloud-IT-Plattform, welche bei jedem Mobility-Elektroauto die verfügbare Leistung im Viertelstunden-Takt verwaltet (d.h. anbietet, zuordnet, freigibt, allenfalls direkt regelt und «zählt», um eine Abrechnung zu ermöglichen/kontrollieren). Diese von sun2wheel entwickelte Cloud-to-Cloud Lösung verbindet die Verfügbarkeits-Inputs der Mobility-Buchungen mit dem für Swissgrid relevanten Aggregator tiko.

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