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Potenzial V2G

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Das Potenzial von Vehicle to Grid in Echtzeit

Warum diese Technologie relevanter denn je wird – und wie wir das Potenzial mit Live Daten von autoSense abschätzen

Das Elektroauto ist eine fahrende Batterie, welche im besten Fall bei Sonnenschein Solarstrom lädt und diesen dann nicht nur verfährt, sondern zwischenspeichert und bei Bedarf wieder abgibt. Das ist das Versprechen von Vehicle-to-Grid.

Diese Idee gibt es schon seit langer Zeit, sie ist aber aktueller denn je: Volatile Stromquellen nehmen im Schweizer Energiemix einen immer grösseren Stellenwert ein. Das (noch) fehlende Stromabkommen mit der EU wirkt im Falle eines Mangels ungünstig. Indes steigt die Zahl der Elektroautos (mittlerweile über 200’000) und die Batteriekapazitäten (in der Regel über 50 kWh bei Neuwagen), was bidirektionale Anwendungen immer systemrelevanter machen. Doch es liegt noch ein gute Stück Arbeit vor uns: V2G vereint Welten, die sich vorher fremd waren. Ein Beispiel: über 600 Schweizer Verteilnetzbetreiber, über 50 Elektroautomodelle und unzählige Ladestationen müssen in Echtzeit Bedarf und Angebot klären und in Einklang bringen.

Massentauglicher wird die Technologie, wenn sich die Potenziale abschätzen lassen. Die ETH kam zu folgenden Erkenntnissen: eine intelligente Integration von Autobatterien in das Energiesystem erhöht die Versorgungssicherheit signifikant, reduziert die Systemkosten um bis zu 6,5 Milliarden Franken und erneuerbarer Strom (PV) lässt sich bis zu 70% besser nutzen. Zudem können Marktpreisunterschiede innerhalb von Stunden und Tagen optimiert werden. Zusammengefasst lässt sich sagen, das Potential ist riesig. Nebst dieser technischen Betrachtung müssen jedoch auch Gebrauchsfaktoren beachtet werden. Wie wird das Elektroauto genutzt? Wie häufig ist es mit dem Netz verbunden? Wie gross ist der Batterieanteil, welche eine Nutzerin dem Stromhandel zur Verfügung stellen würde? Zur Beantwortung gibt es Studienresultate oder Auswertungen zu kleineren Praxisanwendungen.

Zusammen mit unserem Mitglied autoSense haben wir uns die Frage gestellt, wie es wäre, wenn alle 200’000 derzeit immatrikulierten Elektroautos heute schon V2G könnten und ihr Speicherpotential dem System zur Verfügung stellen würden? autoSense verwaltet und verwertet als digitaler Flottendienstleister die Informationen zu Ladestand, Batteriekapazität und Modus tausender Elektroautos gleichzeitig. Für unser Projekt V2Switzerland werden diese Live-Daten anonymisiert zusammengetragen und auf das Potenzial von 200’000 Elektroautos projiziert. Für die Projektion verwenden wir natürlich nicht den gesamten Batteriespeicher, sondern ziehen die für die Mobilität vorbehaltene Energiereserven ab. Dies ist in unserem Projekt der Batteriefüllgrad von 60%, welcher in allen Fällen in den Autos bleibt. Damit ermitteln wir das derzeitig vorhanden Potential von Vehicle-to-Grid anhand von reellen Echtzeitdaten.

Erste Beobachtungen zeigen, dass die bereitstehende Energiemenge in etwa zwischen 700-900 MWh liegt. Die Leistung schwankt zwischen 500-800 MW. Zum Vergleich: Das Kernkraftwerk Beznau liefert bis zu 730 MW. Könnten alle 200’000 Elektroautos von heute schon Vehicle-to-Grid, könnten sie eine Leistung wie Beznau rein rechnerisch für eine Stunde halten. Mit einer umfassenden Elektrifizierung der Strasse wäre das Potenzial noch viel grösser: In der Schweiz gibt es ca. 4,8 Mio. Personenwagen, über 400t Lieferwagen und 60t Sattelschlepper und Lastwagen (Stand Januar 2025).

Swiss eMobility wird die Daten in den kommenden Monaten weiter analysieren und Dich auf dem Laufenden halten. Auf unserer Webseite findest Du jederzeit die aktuellen Leistungs- und Energiewerte.

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